Phoenix Tom Laubscher

Als Seeländer 1974 geboren und aufgewachsen, lebe ich nun seit 2006 in Koppigen BE.

Wo die Erinnerungen an meine Kindheit beginnen, beginnt auch meine Leidenschaft fürs Zeichnen. Stunden lang konnte ich mich schon als junger Mensch der Ausarbeitung von Details hingeben. Und ich wollte mich unbedingt beruflich in diese Richtung orientieren.

Nachdem ich für mich allerdings festgestellt habe, dass die Kunstgewerbeschule allein noch kein festes Gehalt garantiert (und auf eigenen Füssen zu stehen, war für mich ebenfalls immer sehr von Bedeutung), entschied ich mich dazu, die Lehrerausbildung zu absolvieren. Dies natürlich in der Hoffnung, vor allem das Bildnerische Gestalten zu unterrichten. Der Plan ist aufgegangen und so war ich 15 Jahre lang als Zeichnungslehrer im Oberstufen-Schulzimmer tätig. Ich habe auch andere Fächer unterrichtet, die hier aber keine Bedeutung haben. Ausser vielleicht die Biologie, die mir z.B. in Sachen Studiohygiene oder Krankheitserreger entgegen kommt. So richtig glücklich wurde ich als Lehrer allerdings nie. Ich war bald einmal auf der Suche nach einer Alternative…

…und ich habe sie im Tätowier-Handwerk gefunden. Ich habe mich 1990 erstmals tätowieren lassen und war sofort fasziniert. Und zwar nicht nur von den Bildern, sondern auch vom Handwerk selbst. Es hat mich brennend interessiert, was der Tätowierer tut. Und als leidenschaftlicher Zeichner, ruhiger und geduldiger Mensch, Ästhetik-Liebhaber und Perfektionist war mir sofort klar, dass da etwas schlummert, was mir sehr entspricht. Dazu kommt der Traum vom eigenen Standbein, das kleine, dafür ruhige Arbeitsumfeld und die Möglichkeit zum Ausspielen meiner Stärken.

Dieser Gedanke ist mit den Jahren immer präsenter geworden. Bis dann daraus irgendwann ein konkreter Plan heran gereift ist. Aus dem Plan wurde ein Projekt und aus dem Projekt ein Resultat. Und das nennt sich nun „Shadowline Tattoo Studio“. Das klingt recht simpel, doch es war ein Weg stetiger Aufbauarbeit und Lernphasen. Ich musste und wollte mir das Wissen zu den Hygienerichtlinien, der Materialkunde, der Arbeitspraxis, und vieles mehr einverleiben, bevor ich mich als „bereit“ anschauen konnte. Denn allein das künstlerische Talent macht noch keinen Tätowierer aus.

Unterdessen kann ich auf mehrere Jahre „Stech“-Erfahrung zurückblicken und verliebe mich jeden Tag aufs Neue in meinen Beruf. Mit einer unbeschreiblich grossen Freude und topmotiviert, mache ich mich täglich an die Arbeit und geniesse den Gedanken, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Denn wer glücklich arbeitet, arbeitet freiwillig und gut.